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Terchová, Veľký Slavkov und slowakische Ostern


Frohe Ostern an alle! Ich hoffe, du konntest die Osterfeiertage genießen und Jesu Auferstehung feiern. Auch ich hatte ein schönes Osterfest in der Slowakei, doch von slowakischen Ostern erzähle ich erst am Ende meines Blogeintrages.

Angefangen hat der März mit einem Wochenendausflug nach Tornaľa, was im Süden der Slowakei liegt. Dort war ich schon einmal mit Nika (meiner Mentorin) und ihrem Verlobten. Diesmal sind wir jedoch zu siebt dorthin gefahren: drei Jugendliche, drei Erwachsene und ich.

In Tornaľa sind wir mit den Jugendlichen bowlen gegangen und anschließend konnten sie noch bei uns im Pfarrhaus übernachten, wo wir bis in die Nacht Spiele gespielt, gesungen und zu Just dance-Videos getanzt haben. Das Wochenende war super lustig und hat viel Spaß gemacht.

Am darauffolgenden Wochenende war in Veľky Slavkov (ein Dorf im Osten der Slowakei, nahe den hohen Tatras) eine Mitarbeiterfortbildung. Dort konnten ehrenamtliche Sem-Mitarbeiter aus der ganzen Slowakei kommen und an verschiedenen Seminaren teilnehmen, um über ihre Position als Leiter einer Gruppe zu reflektieren und dazuzulernen, welche Verantwortung sie damit tragen. Dabei habe ich bei den Vorbereitungen und im Kiosk geholfen. Sonst habe ich die Zeit genutzt, um mit den Leuten zu reden, sie besser kennenzulernen und Spiele mit ihnen gespielt.

Schon ein paar Wochen später hatte ich mein midterm- Seminar. Dabei war ich wieder in derselben Gruppe wie auf dem on-arrival-Seminar und es sind auch ein paar neue Leute dazugekommen. Das Seminar ging vier Tage lang und dabei ging es hauptsächlich darum, die Zeit, die wir hier bisher verbracht haben zu reflektieren und uns schon darauf vorzubereiten, dass wir in ein paar Monaten die Slowakei verlassen werden. Es war schön, von den Anderen zu hören, wie es ihnen in ihren Freiwilligendiensten geht und einfach Zeit mit ihnen zu verbringen.

Auf dem Seminar waren wir auch im Wandergebiet Jánošikove diery wandern, wo wir die slowakische Landschaft genießen konnten.


Schon am nächsten Wochenende war ich wieder in Veľky Slavkov, da wir mit der Jugendgruppe von Púchov eine Wochenendfreizeit veranstaltet haben. Während dem Wochenende haben wir tagsüber in der Unterkunft geholfen, indem wir die Fenster geputzt und die Wege um die Unterkunft herum geebnet haben. Abends gab es dann das „übliche“ Jugendkreisprogramm mit Spielen, Worship und Andacht. Auf dem Wochenende habe ich auch eines meiner Ziele erreicht: Ich habe meine erste Andacht auf slowakisch gehalten!

Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, denn obwohl ich super aufgeregt und auch etwas besorgt war, dass man mich aufgrund fehlerhafter Aussprache nicht verstehen würde, war es besser, als ich erwartet habe.


Nun kommen wir zum aktuellsten Thema: Ostern in der Slowakei: Das Osterfest selbst hat in der Slowakei keine große Bedeutung. In der Kirche werden dieselben Gottesdienste wie in Deutschland gefeiert, inklusive dem Abendmahl. Auch hier ist es üblich, dass man am Karfreitag Fisch anstelle von Fleisch ist, aber der Ostersonntag wird üblicherweise nicht gefeiert. Ich habe mehrere Leute gefragt, wie sie den Sonntag verbringen werden und für viele unterscheidet er sich nicht von anderen Sonntagen. Nachdem ich jedoch meinem Anleiter von Ostern in Deutschland erzählt habe, hat er mich dazu ermutigt, eine Osternacht zu veranstalten. Also habe ich spontan mit der Jugendgruppe von Púchov eine Osternacht gefeiert. Dafür haben wir uns morgens um fünf Uhr getroffen und sind zusammen auf den Hügel Štepnica, von wo aus man eine gute Aussicht hat. Dort haben wir ein Lagerfeuer gemacht und eine Andacht zum Thema Ostern gehört. Anfangs gab es dichten Nebel, aber mit der Zeit hat dieser sich gelichtet, weshalb wir einen schönen Sonnenaufgang genießen konnten. Im Anschluss haben wir zusammen gefrühstückt und die Gemeinschaft genossen.

Den restlichen Ostertag durfte ich bei Familie Mudrak verbringen. Da Miro´s Frau auch Deutsche ist, wird bei ihnen Ostern mehr gefeiert, als es in der Slowakei üblich ist. Daher haben wir zusammen Eier gefärbt und ich durfte für die Kinder Osterhase spielen und habe Schoko-Ostereier im Garten versteckt. Obwohl es nicht Ostern war, wie ich es von zuhause gewohnt war, hatte ich viel Spaß an dem Osterfest und bin dankbar, dass ich die Osternacht veranstalten und den Tag bei Mudraks verbringen durfte.

Während der Ostersonntag so gut wie keine Feierlichkeiten und Traditionen in sich birgt, ist der Ostermontag das totale Gegenteil davon: Traditionellerweise holen die Männer die Frauen aus dem Haus, um ihnen einen Eimer Wasser über den Kopf zu schütten und sie mit Weidenruten zu „peitschen“. Damit wird die Frau „gereinigt“ und als Dankeschön dafür gibt die Frau den Männern typischerweise entweder ein bemaltes Ei oder etwas Schokolade. Zusätzlicherweise ist es üblich, dass sie ein dünnes, farbiges Papier um die Weidenrute binden. Früher, so wurde mir erzählt, hatte jede Frau nur Papierstreifen einer Farbe, also stand jede Farbe für eine bestimmte Frau aus dem Dorf. Wenn die Frau also ihr Papier um die Weidenpeitsche gebunden hatte, konnte jeder sehen, wer diese Frau schon „gereinigt“ hat und wer nicht. Die Männer hingegen wollten im besten Fall alle Farben an ihren Weidenpeitschen haben, was mich ein bisschen an Pokemons „catch them all“ erinnert.

Ich hatte das Glück dieser slowakischen Tradition zu entkommen, da ich mit der Jugendgruppe aus Púchov wandern war. Dementsprechend weiß ich alles, was slowakische Ostertraditionen angeht, nur aus Erzählungen (die jedoch auf Erfahrungen basieren).


Während all diesen Wochenendausflügen besuche ich immer noch die Schulen, die Jugendkreise und kümmere mich um den Jugendkreis, den ich gestartet habe.


Abschließend kann ich nur wiederholen, dass ich die Zeit hier sehr genieße und dankbar für die Erfahrungen bin, die ich hier machen darf. Gleichzeitig freue ich mich auf die kommenden Monate und alles, was sie bereithalten.


Gebetsanliegen


Wie schon gesagt, bin ich dankbar für meine Zeit, Aufgaben, Ausflüge und die Menschen hier.


Gerne kannst du dafür beten, dass mehr Leute zu dem Jugendkreis „Klubovňa“ kommen und dass ich meine Sprachkenntnisse weiterhin verbessere.

Danke für jede Form der Unterstützung!




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